VoIP Telefonie – was ist das eigentlich?

Was ist denn eigentlich VoIP Telefonie (Voice over IP) und was für einen Vorteil / Nutzen habe ich als Verbraucher aus dieser vermeintlich neuen Technik?

Kennen Sie Skype?

Dann kennen Die VoIP Telefonie. Sber Skype ist doch ein internetbasiertes Videotelefonie Tool. Richtig – bei Skype werden Bilder und Sprache übertragen. Und fast jeder hat es schon mal gemacht, sich mit jemandem über ein Skype Telefonat unterhalten. Der Vorteil daran ist, dass ich (wenn ich ausreichend schnelles Internet habe) von überall mit Menschen in Echtzeit kommunizieren kann. 

Ich kann sogar Dokumente tauschen oder meinen Bildschirm freigeben. Aber das ist alles nicht das Thema dieses Artikels – es geht um das, was Sie mit der Sprache machen. Die Sprache wird, anders als bisher, bei den analogen, später digitalen Telefonleitungen in kleine Datenpäckchen geschnürt und mittels eines Protokolls über das Internet ausgetauscht.

Ein Beispiel dazu…

Vereinfacht gesagt, Sie sprechen und das Programm rechnet diese Sprache in versendbare Daten um. Sie können sich das vorstellen wie bei einer CD – da sind die Daten in endlosen Nullen und Einsen vorhanden. Auf jeder CD gibt es ein Inhaltsverzeichnis, in dem die Informationen liegen, wo was zu finden ist. Und dann macht der CD Spieler stur – das schnelle Drehen der Silberscheibe und das Auslesen von 0 und 1. Daraus setzt ein Chip wieder eine Wave Datei (also eine als Ton für das menschliche Ohr wahrnehmbare Welle) zusammen und gibt diese an ein Endgerät Ihrer Wahl. 

Okay, das ist jetzt ein stark vereinfacht dargestellter Prozess. Es gibt jede Menge andere Möglichkeiten, wie das mit den CD und der Audio Wiedergabe funktioniert. Aber es ging hier um die Veranschaulichung. Der Vorteil einer disgitalisiereten Sprache / Musik sie ist leichter zu transportieren und es passt viel mehr auf einen Datenträger.

Auch hier wieder ein Beispiel – zuerst waren die Platten da, auf diesen waren analoge daten eingepresst. Eine platte konnte daher eine rein pysisch begrenzete menge an daten enthalten (weil mehr auf die pallte nicht drauf passte. War sie zu ende gehört, drehte man sie um und hatte noch mal die selbe Spielzeit auf der anderen Seite.

CD als digitaler Datenträger
Die CD als digitaler Datenträger

Bei der CD (später DVD oder Blu-ray ) wurden viel mehr Daten auf dem Datenträger gespeichert. Plötzlich war es möglich, dass der Name des Künstlers, das Stück mit auf dem Display des Geräts angezeigt wurde. Ein weiterer großer Vorteil war, dass ich jederzeit zu jedem Lied springen konnte – und es mir mit wenigen Tastendrücken beliebig oft und ohne Abnutzung anhören konnte. 

Was hat das mit Telefonie zu tun?

Übertragen wir das jetzt auf die Telefonie: Die ersten Telefone waren ein Mikrofon und ein Lautsprecher, verbunden über eine zweipolige Kupferleitung. Später wurde das Ganze moderner. Die Vermittlungsstellen, die zu Anfang von Hand betrieben wurden, wurden elektronisch und schon bald konnte jeder, der ein Telefon besaß, zu jeder Zeit einen anderen anrufen, weltweit, wenn er seine Telefonnummer (damals noch in dicken Büchern aufgeschrieben) kannte.

Die Technik blieb lange Zeit dieselbe: Ein Mikrofon nahm die Stimme als Wave / Sinuslinie auf und sendete sie über die Leitung an den Empfänger, dort gab der Lautsprecher genau das wieder, was eingespeist wurde. Der Nachteil dieser Technik: Ich belege immer für die Sprachkommunikation einen zweipoligen Kanal und solange ich telefoniere, kann ich nur telefonieren (wir erinnern uns gerne noch an die Zeiten, zu denen man über diese Leitung mittels eines Modems ins Internet gegangen ist und entweder der Computer sehr langsam Daten abwickeln konnte oder ein Telefonat stattfinden konnte). Das sollte mit der ISDN Technik besser werden.

Dann kam ISDN – also eine digitale Lösung

TAE Dose für schnurgebundene Lösungen
ISDN – eine tolle Neuerung

Hier wurden digital den Kunden (in Deutschland fast ausschließlich bei der früheren Post, später Telekom) über 4 Kupfer Drähte 2 Telefonleitungen und ein Rückkanal zur Verfügung gestellt. Der Kunde bekam 3 Telefonnummern und war damit praktisch eine immer erreichbare Person. Mit der Einführung dieser Digitalisierung kamen Merkmale wie Anklopfen in das Telefonat, Makeln und Halten eines Telefonats dazu. Und die Möglichkeit, mit einem Modem Daten zu übertragen und gleichzeitig zu telefonieren oder angerufen zu werden. Der Beginn der Telefondigitalisierung. ISDN war ein großer Fortschritt und ich weiß noch, wie stolz ich damals war, als mein erster Anschluss geschaltet wurde. Doch es gab weiterhin ein großes Problem mit der Kommunikation – warum haben wir VoIP eingeführt?

Und was ist jetzt VoIP Telefonie genau?

VoIP Telefonie
VoIP Telefonie – plötzlich geht alles parallel

Nun, ich möchte wieder einen Vergleich anstellen: Als im Januar 2007 Steve Jobs das erste iPhone vorstellte, war die Verwunderung groß. Ein Gerät, mit dem man telefonieren, mailen, im Internet surfen, Musik hören und Apps nutzen konnte. Alles unterwegs – wie sollte das nur gehen? Das wird sich nie durchsetzen.

Nun, ich möchte nicht den Werdegang der Handy Telefonate aufzeigen – aber das Besondere an dieser Technik war, dass ich viele Dinge mit ein und demselben Gerät machen konnte. Und genau da musste die Telefonie auch hin. Warum eine oder zwei Kupferleitungen dazu belegen, dass ein Mensch telefoniert? Warum nicht alles bündeln und über das Internet jederzeit zur Verfügung haben?

Was war daran neu?

Also die Neuerung war, dass ich keine eigene Leitung mehr für mein Telefon brauche. Ich brauche nur ein Gerät (üblicherweise das Modem), welches die Signale auseinanderfiltern kann, also die Daten dem Datengerät (dem Computer) zur Verfügung stellen kann und die Sprachdateien aus dieser Flut an Informationen heraussuchen und dem Telefon zuordnen. 

Ganz einfach ausgedrückt (und jetzt bitte nicht auf technischen Details rumkauen) ist das VoIP: Die Sprache wird in ein Protokoll gesteckt und das erzeugt Datenpakete mit einer eindeutigen Kennung. Diese Datenpakete werden über das Internet versendet und beim Empfänger erstmal aussortiert. Dann werden sie dem Gerät zugeordnet, wo aus diesen Datenpaketen wieder hörbare Stimmen / Geräusche werden. Das ist ganz einfach ausgedrückt das VoIP Protokoll oder der SIP Standard für Telefonie.

Der große Vorteil der VoIP Telefonie ist also, dass ich nicht eine Leitung belege, um zu telefonieren und eine Leitung, um Daten aus dem Internet zu beziehen oder sie dahin zu senden. Ich kann alles kombinieren (wie damals beim iPhone) und heute geht das Ganze als Kombination noch viel weiter. Ich habe also Internet, ich kann Filme ansehen (große Datenmengen) und währenddessen auf Webseiten surfen, ich kann Video Konferenzen abhalten, z.B. mit dem anfangs erwähnten Skype und das Ganze sogar schnurlos via WLAN. 

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